Lauter Beifall für Jungmusiker aus Offenburg und Ortenberg
Enormes Potential: 74 Kinder und Jugendliche bewiesen beim gemeinsamen Jugendkonzert der Stadtkapelle Offenburg und des Musikvereins Ortenberg in der Schlossberghalle ihr Können.
An ihre Kapazitätsgrenze kam am Sonntagnachmittag die Schlossberghalle mit rund 400 Zuhörern beim gemeinsamen Jugendkonzert des Musikvereins Ortenberg sowie der Stadtkapelle Offenburg. Die Mitglieder der Ortenberger Bläserjugend hatten deshalb bis kurz vor Konzertbeginn jede Menge Arbeit, um noch ausreichend Sitzmöglichkeiten für die Eltern, Großeltern, Geschwister und Freunde der jungen Musiker heranzuschaffen.
Seit einem Jahr besteht die Kooperation der beiden Blasorchester in Sachen Nachwuchsförderung und Ausbildung. Bereits im vergangenen Jahr gab es ein gemeinsames Jugendkonzert im Schillersaal in Offenburg, am Sonntag zeigte zum ersten Mal der Nachwuchs der beiden Orchester in Ortenberg sein Können. Insgesamt waren 74 Kinder und Jugendliche aus Offenburg und Ortenberg auf der Bühne zu erleben.
Große Spielfreude
Den Anfang machte die Bläserklasse der Georg-Monsch-Schule unter der Leitung von Barbara Frei. Erst seit September vergangenen Jahres proben die Zweit- bis Viertklässler zusammen. Somit hatten die 22 Nachwuchsmusiker in der Schlossberghalle ihren Premiere-Bühnenauftritt. Gestartet wurde mit dem Stück „Erdbeereis“, passend zum Frühlingsanfang, in dem sämtliche Register von den Trompeten bis hin zu den drei Saxophonen gleich gefordert wurden. Für ihren ersten Bühnenauftritt erhielten die Grundschüler heftigen und langen Applaus.
Ebenfalls erst seit einem Jahr zusammen proben die 20 Jungmusiker aus Ortenberg und Offenburg im gemeinsamen Vororchester unter der Leitung von Barbara Frei. Auch hier war die Spielfreude und die Begeisterung der jungen Musiker zu spüren und zu hören, als sie die vier Jahreszeiten mit Volksliedern wie „Kuckuck, rufts aus dem Wald“, mit ihren Instrumenten zum Erklingen brachten. Dass sämtliche Mitglieder des Vororchesters zuvor schon eineinhalb Jahre ihr jeweiliges Instrument in Einzel- oder Gruppenunterricht erlernt hatten, war zu hören, und auch hier wurde nicht mit Applaus gespart.
Perfekt gespielt
Als dritte Formation waren die „Youngsters“, das gemeinsame Jugendorchester unter der Leitung von Stadtmusikdirektor Axel Berger, zu hören. Dabei war gleich beim ersten Stück klar, der Nachwuchs kann sich ruhig bereits mit einigen Blasorchestern in der Region vergleichen, denn perfekt wurde nicht nur das „Kleine Eröffnungsstück“ gespielt, sondern auch das schon herausfordernde Konzertstück für Blasorchester „Land of Pharao“.
Allein schon das Zuhören förderte die Gewissheit, dass sich Stadtkapelle sowie das Blasorchester Ortenberg in Sachen Nachwuchs keine Sorgen machen müssen. Perfekt auch das Seemansslied „Drunken Sailor“ oder der nachfolgende Gospel „Go down Moses“.
Da hätte so mancher Zuhörer des Konzerts gerne noch stundenlang weiterhören mögen, so exzellent interpretierten die jungen Musiker die verschiedenen Stücke. Die Kooperation der beiden Orchester zeigt jedenfalls bereits nach einem Jahr ihren Erfolg sowie das enorme Potential, was in den jungen Nachwuchstalenten steckt.
Hintergrund
Eng verbunden
Barbara Frei, aktive Musikerin in Ortenberg sowie in der Stadtkapelle, leitet als Pädagogin schon seit Jahren die Bläserklasse der Georg-Monsch-Schule in Offenburg. Zudem engagierte sich die Ortenbergerin in der Nachwuchsausbildung beider Blasorchester. Ein Kriterium für die Kooperation war wohl auch, dass beide Orchester auch in Sachen Musiker eng miteinander verbunden sind. So helfen Ortenberger in Offenburg aus, wenn’s da mal in einem Register klemmt, und selbstverständlich passiert das auch umgekehrt. Zudem kennen sich Stadtmusikdirektor Axel Berger und der Dirigent des Ortenberger Blasorchesters Peter Riese schon länger gut, und Riese hat schon Konzertstücke speziell für die Stadtkapelle arrangiert oder auch komponiert.
bo.de, 22.03.2023, Volker Gegg